Samstag, 27. Februar 2016

Der Schlafmacher von Michael Robotham

Leider nicht so spannend, wie erhofft.

Bildquelle: Bloggerportal


Worum geht's?
Psychologe Joe O'Loughlin wird zu einem grauenvollen Mord in einem Bauernhaus in Somerset gerufen. Die Opfer, Mutter und Tochter, getötet von einem anscheinend skrupellosen Mörder. Die Leiche der Mutter ist grausam zugerichtet und der Unmut in der Bevölkerung wächst, denn nach einiger Zeit tappt die Polizei immer noch im Dunkeln. Mit O'Loughlins Hilfe versprechen sie sich den Durchbruch. Verdächtige gibt es genug, die Mutter hatte einige Liebhaber und auch der Freund der Tochter könnte ein Motiv haben. Oder etwa doch der betrogene Exmann? Joe O'Loughlin nimmt die Herausforderung an und versucht das Geschehene zu rekonstruieren. Dann wird eine weitere weibliche Leiche gefunden, der der Buchstabe "A" auf der Stirn eingeritzt worden ist. Für den Psychologen steht fest, dass es sich um einen gefährlichen Täter handelt, den mehr antreibt als nur das Töten. Er scheint auf Rache aus zu sein. Doch Rache wofür?


Meine Meinung:
Der Fall an sich ist spannend und hat mich schon mitgerissen, aber leider geht im Laufe des Geschehens einiges an Spannung verloren.
Ich hatte das Gefühl, dass O'Loughlin furchtbar langsam die Tatsachen aufarbeitet, die zum Teil so schon feststehen und nicht weiterkommt als die Polizei bisher. Er hat sein eigenes Tempo, doch mir war das leider zu langsam. Immer wenn gerade wieder ein wenig Spannung aufkommt, weil zum Beispiel eine weitere Leiche gefunden wurde, bremst irgendetwas anderes das Ganze wieder aus. Sei es nun das Privatleben von O'Loughlin oder seine Nachforschungen. Es kommt irgendwie keine durchgängige Spannung auf, was ich als sehr schade empfunden habe, denn der Fall an sich hätte auf jeden Fall Potenzial gehabt. 
O'Loughlin selbst leidet unter Parkinson und lebt von seiner Frau getrennt, was er immer noch bereut. Auch in seinem Privatleben kommt einiges auf ihn zu, doch selbst hier kam irgendwie nicht die richtige Stimmung auf. Vielleicht liegt es auch an seiner zurückgenommenen Art. O'Loughlin ist sehr intelligent, beobachtet viel und steckt voller Vorwürfe. Nach der Diagnose Parkinson betrügt er seine Frau und lebt seitdem getrennt von ihr. Darüber scheint er nie hinweggekommen zu sein. Was ihm noch bleibt, ist seine Arbeit. Als Profiler wird er häufig zu schwierigen Mordfällen hinzugerufen, mittlerweile macht ihm dies aber so sehr zu schaffen, dass er diesen Fall eigentlich gar nicht mehr annehmen will. Nur der Hartnäckigkeit von Chief Superintendent Veronica "Ronnie" Cray, einer Frau mit viel Charme und Charakter ;-), ist es zu verdanken, dass er doch einknickt und der Polizei hilft.
Doch für mich zeigt er im Ganzen leider zu wenig Initiative. Er hat etwas Passives an sich. Es ist schwierig zu beschreiben, aber vielleicht hemmt genau seine Art auch ein wenig den Lesefluss. So habe ich es jedenfalls empfunden. Auf der einen Seite finde ich, dass er eine spannende und interessante Person ist. Man will wissen, was ihn bewegt und wie es in seinem Privatleben weitergeht, auf der anderen Seite kommt einfach zu wenig von ihm. Ein sehr starker Charakter, der sich leider zu sehr zurücknimmt. So habe ich es jedenfalls empfunden.

Unterstützung bekommt O'Loughlin unter anderem von Vincent Riuz, einem ehemaligen Detective. Die beiden kennen sich von früher und funktionieren sehr gut zusammen.

Als sehr positiv empfand ich die Abschnitte aus Sicht des Täters. Man erfährt jedes Mal ein wenig mehr über diese Person und hat das Gefühl, ihr immer näher zu kommen.

Die Auszeichnung "Ultraspannend!" von Sebastian Fitzek, die das Cover ziert, und das Cover an sich, haben mich damals gleich neugierig gemacht. Doch leider hat mich dieser Psychothriller dann doch ein wenig enttäuscht. Erst ab der Hälfte wird es wieder ein wenig spannender. Sehr schade!

Ich will auf keinen Fall sagen, dass dieses Buch schlecht ist, aber ich persönlich habe mir einfach etwas mehr versprochen und empfand es insgesamt als zu langatmig und lahm, obwohl der Fall an sich wirklich gut ist. 
Deswegen bin ich bei Der Schlafmacher wirklich hin -und hergerissen, was mir nicht oft passiert.


Der Schlafmacher
Michael Robotham
Psychothriller
Verlag Goldmann
Paperback, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-442-31408-9
€ 14,99 [D], € 15,50 [A]

Mehr Infos zu diesem Buch gibt's HIER!

Viele liebe Grüße vom Cocolinchen!

Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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