Letzte Woche bekam ich dank Blogg Dein Buch diesen Kriminalroman zugeschickt. "Vergessen" von Elke Pistor (Ullstein Buchverlage). Darüber habe ich mich riesig gefreut und sofort mit dem Lesen losgelegt.
Eines sage ich Euch vorweg, das Cover hätte mich im Laden schon sehr angesprochen, weil es düster und unheimlich ist, aber dann hätte ich vor dem Kauf vielleicht doch ein wenig zurückgeschreckt. "Verena Irlenbusch in ihrem ersten Fall (...)", da hätte ich vermutlich eher die Finger von gelassen, denn ich lese schon einige Serien und überlege mittlerweile gut, ob ich noch eine anfange oder nicht. Nach den ersten Seiten hat mich das Buch aber sofort gefesselt und insgesamt bin ich total begeistert und ja, ich warte schon auf ihren zweiten Fall! Eine Reihe, die es sich anzufangen lohnt!!!
Worum geht's?
Verena Irlenbusch ist 34 Jahre alt und Kommissarin in Köln. Sie ist nicht verheiratet, hat keine Kinder, aber eine an Alzheimer erkrankte Großmutter, die sie sehr liebt und um die sie sich kümmert. Gerade als Verena in einem neuen Fall steckt, wird ihr auch ein anderer Kollege zugeteilt. Und von der ersten Begegnung an kann sie ihn nicht ausstehen. Die beiden geraten ständig aneinander und die Tatsache, dass er sie oft wie eine kleine Assistentin behandelt, macht Verena rasend. Parallel überschlägt sich aber auch in ihrem Privatleben alles, denn die Krankheit ihrer Großmutter verschlimmert sich. Außerdem bereitet ihr der Fall Sorgen und die gestörte Beziehung zu ihrem Kollegen erleichtert die Ermittlungsarbeiten auch nicht wirklich. Zumal den Beiden die Zeit davonläuft, denn ein kleines Mädchen ist verschwunden. Außerdem stellt sich heraus, das hinter ihrem ursprünglichen Fall viel mehr steckt, als zuerst angenommen und der Täter ein hochintelligenter und grausamer Mensch zu sein scheint, der ihnen bei den Ermittlungen nichts schenkt.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen!
Verena Irlenbusch ist eine Person, die mir sofort sympathisch war. Ihr geht es wie vielen anderen Menschen auch, Privatleben und Arbeit fressen einen manchmal einfach auf und es scheint schier unmöglich, beides unter einen Hut zu kriegen. Als Ermittlerin gefällt sie mir ebenfalls sehr gut. Keine Frau, die sich in diesem Beruf übertrieben taff und hart zeigt, um sich neben den Männern zu behaupten! Die Beschreibungen vom Klappentext treffen zu. Sie ist cool, smart und hochsensibel.
Auch ihr Kollege Christoph Todt gefällt mir und man merkt schnell, dass er nicht einfach nur so ist, wie er ist, sondern dass auch ihn das Leben sehr geprägt und zu dem heutigen Menschen mit der rauen Schale gemacht hat.
Beide zusammen haben mich oft zum Schmunzeln gebracht und manchmal denkt man, das mit den Beiden könnte was werden....
Mich hat das Buch fasziniert und berührt. Die Beziehung von Verena zu ihrer Oma ist sehr rührend beschrieben und man bekommt Einblicke in das Leben mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen, der sich langsam aus der Welt wie wir sie sehen und spüren entfernt. Mich haben die Szenen oft sehr betroffen gemacht und ich fand es schön, diese Einblicke in das Leben der Hauptperson Verena zu bekommen. Es zeigt sehr gut, wie zerissen Betroffene doch sind und wie schwer es ist, so einen Job damit zu vereinbaren. Außerdem hat es die Person Verena für mich persönlicher und greifbarer gemacht.
Der Fall ist sehr spannend und anfangs vermutet man nicht, was alles dahinter steckt. Ein verschwundenes Kind, ein Toter und eine Geschichte aus längst vergangenen Tagen. Das Buch nimmt einen wirklich mit! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und wollte immer nur wissen, wie geht es weiter. Es gibt mehrere Handlungsstränge, in denen nach und nach immer mehr passiert. Keiner dieser Stränge langweilte mich, alles war interessant und spannend beschrieben.
Langatmige Passagen und ständige Wiederholungen und Zusammenfassungen von Inhalten gibt es meiner Meinung nach nicht! Es herrscht insgesamt ein sehr ausgeglichenes Verhältnis zwischen dem Fall, den Ermittlungsarbeiten und dem Privatleben. Das Buch war einfach rund und sehr gut zu lesen.
Wozu natürlich auch die Sprache beiträgt. Keine zu langen, verschachtelten Sätze oder zu kurze und abgehackte. Nichts eben, was den Lesefluss bremsen könnte.
"Vergessen" von Elke Pistor kann ich Euch nur empfehlen! Ein schöner Kriminalroman für jeden, der Spannung liebt und auch von den Ermittlern gern mehr erfährt. Kein sinnloses Rumgeballere, sondern ein Fall, der einen so schnell nicht loslässt und ein Ende, das dem Einen vielleicht genauso gefällt und den anderen vielleicht nicht ganz zufrieden stellt.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Verena!
Na, neugierig geworden?
Das Buch findet Ihr hier!
Vergessen von Elke Pistor
Kriminalroman
Originalausgabe im Ullstein Buchverlag
1.Auflage August 2014
Taschenbuch
304 Seiten
ISBN 978 - 3 - 548 - 28610 - 5
9,99 € (D)
Liebe Grüße vom Cocolinchen!
Ab damit zu:
Buch des Monats
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