Donnerstag, 10. September 2015

Der namenlose Tag - Ein Fall für Jakob Franck von Friedrich Ani

Ein wahnsinnig guter Roman, der mich lange nicht mehr loslassen wird!


Worum geht's?
Seit zwei Monaten befindet sich Kriminalhauptkommissar Jakob Franck nun im Ruhestand. Eigentlich, denn eines Tages steht ein Mann vor seiner Tür, der ihn um einen besonderen Gefallen bittet, den er ihm nicht abschlagen kann. Ludwig Winther hofft, dass er den vermeintlichen Selbstmord seiner Tochter vor 20 Jahren noch einmal untersucht. Der Vater ist sich nämlich sicher, dass sein Kind gewaltsam aus dem Leben scheiden musste und sich nicht mit 17 Jahren freiwillig erhängt hat, wie es bisher heißt. Jakob Franck erinnert sich schnell an den Fall, er selbst musste der Mutter der Toten damals die Schreckensnachricht überbringen. Der Ex-Kommissar beginnt also auf seine ganz eigene Art zu ermitteln und findet bald Hinweise.

Meine Meinung:
Mich hat dieser Roman wirklich begeistert und gefesselt. Und das auf seine ganz eigene Art.
Das liegt unter anderem an der Hauptfigur Jakob Franck. Ein Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, der sich mit einem alten Fall befasst.
Jakob Franck war mir gleich sympathisch. Ein Mensch mit Ecken und Kanten und einer besonderen Art. Seine alten Fälle begleiten ihn zum Teil immer noch, jedenfalls die Menschen dahinter, die Toten. Sie sind zu stillen Begleitern geworden und haben ihn geprägt.
Als Hauptkommissar war Franck es meistens, der den Hinterbliebenen die Nachricht vom Ableben ihrer Liebsten überbringen musste.  Diese Begegnungen haben ihre Spuren auch bei ihm hinterlassen und im Laufe der Geschichte erfährt man etwas von dem ein oder anderen Fall. Franck hat eine ruhige und besonnene, aber sehr zielstrebige Art. Man hat schnell den Eindruck, dass er ein wenig in seiner eigenen Welt lebt.

Besonders gut hat mir auch der Schreibstil gefallen. Gegenwart und Vergangenheit werden abschnittweise und parallel erzählt. Die Übergänge passen perfekt.
Die Beschreibungen machen alles sehr anschaulich. Manche davon sind im ersten Moment überraschend,  sie treffen den Nagel aber immer auf den Kopf. Man kann sich richtig in die Situationen hineinfühlen.
Die Stimmung des Buches an sich ist eher melancholisch und düster. Es macht einen nachdenklich und der tragische Tod des Mädchens wird behutsam aufgearbeitet.
Der Roman ist nicht voller Action und sinnlosem Rumgeballer, trotzdem Spannung pur. Er berührt einen auf eine ganz andere Weise, fesselt und begeistert.
Mir hat dieser Stil wirklich außerordentlich gut gefallen und ein Buch dieser Art habe ich bisher noch nicht gelesen! Eines steht also definitiv schon fest, die kommenden Fälle des Ex-Kommissars Jakob Franck werde ich auf jeden Fall lesen!!!

Der namenlose Tag ist ein mehr als gelungener Serienauftakt, den ich jedem empfehlen kann! Ein Buch voller Spannung und Gefühl. Die perfekte Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit und mal eine ganz andere Art der Aufarbeitung eines Falles mit einem sehr starken Protagonisten.

Der namenlose Tag
Ein Fall für Jakob Franck
Friedrich Ani
Suhrkamp Verlag
Hardcover, S.299
ISBN: 978-3-518-42487-2
€ 19,95 [D], € 20,60 [A]

Mehr Infos zum Buch und eine Leseprobe findet Ihr hier!

Viele liebe Grüße vom Cocolinchen!

Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Suhrkamp Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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