Donnerstag, 20. August 2015

Das verschlossene Zimmer von Mascha Vassena

Eine grauenhafte Familientragödie vor einer traumhaften Kulisse!
 
Das verschlossene Zimmer
Bildquelle: Piper Verlag

Worum geht's?
Junge Frau mit Brückenphobie allein in Venedig. Das klingt schon nach einer wahnsinnigen Herausforderung. Doch auf Lena kommt noch viel mehr zu. Sie ist in Venedig, um mehr über sich und ihre Familie zu erfahren. Nur wenige Tage vor ihrer Ankunft erfährt sie nämlich, dass sie Teil einer venezianischen Adelsfamilie ist. Die Orlandis heißen sie in ihrem großzügigen Palazzo willkommen, doch wohl fühlt sich Lena bald nicht mehr. Nachts hört sie unheimliche Geräusche und sieht jemanden durch die Gänge des unheimlichen Palazzos fliehen. Was steckt dahinter? Außerdem hat sie immer häufiger das Gefühl, das Gebäude zu kennen. War sie etwa schon einmal dort? Ihre venezianische Familie ist keine große Hilfe, denn über die Vergangenheit scheinen die, die sie kennen, nicht sprechen zu wollen. Also was hat sich zugetragen und warum hat Lenas Mutter ihre Familie damals verlassen und den Kontakt abgebrochen? Lena merkt schnell, dass mehr hinter dem Ganzen steckt und je mehr sie erfährt, desto schwieriger wird es. Ein Glück, dass sie Restaurator Luciano an ihrer Seite hat.


Meine Meinung:
Wieder mal ein sehr gutes Buch von Mascha Vassena.

Das verschlossene Zimmer ist spannend und mitreißend. Zusammen mit Lena begibt man sich auf eine Reise in die Vergangenheit und erfährt immer mehr über die tragische Familiengeschichte. Neid, Hass, Lust, Liebe und viele Lügen. Für Lena ist die Situation in Venedig nicht einfach. Wem kann sie vertrauen und wer erzählt die Wahrheit? Sie kennt niemanden in dieser Stadt. Von ihrer Mutter hat sie nicht ein Wort über die Familie erfahren.
Also muss Lena die Vergangenheit allein aufarbeiten. Schnell wird klar, hier stehen Lügen an der Tagesordnung, Nachbohren unerwünscht.
Zum Glück findet Lena in ihrer Cousine Vittoria eine Vertraute. Die scheint so ganz anders als der Rest der Familie zu sein. Und auch der charmante und äußerst anziehende Restaurator Luciano ist ihr eine Stütze. Doch auch er hat eine alte Rechnung zu begleichen.
Lena ist eine mutige und hartnäckige Frau, die bei der Suche nach der Wahrheit nicht nachgibt. Eine sympathische Protagonistin, die weiß, was sie will, aber auch Schwächen hat und zeigt. Ihre Brückenphobie bereitet ihr große Schwierigkeiten, dennoch bleibt sie in Venedig, um dort Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.
Ihre Tante Beatrice scheint die Hand über allem zu haben. Sie zieht die Fäden und kontrolliert die Familie. Sie scheint zu wissen, was damals wirklich passiert ist, gibt aber nichts preis. Ihre kühle, kaltherzige, schon grausame Art könnten einen manchmal rasend machen. Und auch Lena muss lernen, mit dieser Person umzugehen.

Mich hat das Buch wirklich mitgenommen. Der Schreibstil gefiel mir und ganz besonders den Aufbau mochte ich. Erzählt wird nämlich in zwei Handlungssträngen. Der eine erzählt von Lena und ihrer Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart und der andere von den Geschehnissen in der Vergangenheit (ab 1980). Jeder Strang für sich ist schon sehr spannend und Kapitel für Kapitel kommt man den tragischen Familiengeheimnissen auf die Spur. Eifersucht, Machtspiele, Liebe, Hass - ein Buch mit vielen Emotionen, die zum Teil auch bei mir geweckt wurden.
Mascha Vassenas Bücher schaffen es, einen mit den Charakteren immer ein bisschen mitleiden zu lassen. Ich mag ihren Schreibstil sehr. Auch wenn ich an mancher Stelle gern etwas mehr Tempo gehabt hätte und mir die Reaktion einer Person am Ende des Buches nicht ganz "schlüssig" erschien, ist Das verschlossene Zimmer ein wirklich sehr schönes Buch, das ich Euch auf jeden Fall empfehlen kann.

Eine grauenhafte Familientragödie vor einer traumhaften Kulisse!

Das verschlossene Zimmer
Mascha Vassena
Roman
Piper Verlag
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-30585-3
€ 9,99 [D], € 10,30 [A]

Infos zum Buch findet Ihr hier!

Hier die Rezension von Das Schattenhaus von Mascha Vassena.

Viele liebe Grüße vom Cocolinchen!

Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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