Freitag, 18. Dezember 2015

Finderlohn von Stephen King

"Schatzfund" mit Folgen


Worum geht's?
Schüler Peter (Pete) Saubers findet eines Tages in der Nähe seines Elternhauses einen vergrabenen Koffer. Ein Schatz, der auf den ersten Blick keiner zu sein scheint, denn der Koffer ist voller alter Notizbücher. Glücklicherweise befindet sich auch noch ein höherer Betrag Geld darin, mit dem Pete seine Familie unterstützen kann. Die wertlosen Notizbücher entpuppen sich bald als unveröffentlichte Schriften des berühmten Autors John Rothstein, der Jahre zuvor bei einem Einbruch in sein Haus getötet worden ist. Pete lernt den Wert dieser Notizen zu schätzen. Genau diesen Wert kennt auch der Mörder Rothsteins. Morris Bellamy verehrte den Autor krankhaft, bestiehlt und tötet ihn. Die Beute vergräbt er damals, dann kommt er ins Gefängnis und wartet nun auf die Gelegenheit, seinen Schatz an sich zu bringen. Denn den glaubt er immer noch sicher verwahrt. Nach 35 Jahren Haft wird er frühzeitig entlassen. Bellamy erfährt von dem Schicksal der Notizbücher und versucht nun alles, um sie wieder in seine Gewalt zu bringen. Dabei scheint dem Psychopathen jedes Mittel recht.

Meine Meinung:
Finderlohn hat mich begeistert. Die Handlung an sich fand ich von Anfang an spannend, auch wenn sich im Buch manches erst etwas langsam aufbaut. Trotzdem wurde es nie langweilig. Der Roman hat eben sein eigenes Tempo. 

Wer Mr. Mercedes gelesen hat, wird auch den ein oder anderen wiedererkennen.
Peters Vater ist damals unter den Opfern, was dazu geführt hat, dass es der Familie finanziell nun gar nicht gut geht. Da kommt dem Jungen der Geldfund gerade recht. Als anonymer Spender unterstützt er seine Familie. Doch dann ist das Geld aufgebraucht und er versucht die wertvollen Notizbücher zu veräußern. Von da an wird es für Pete problematisch und gefährlich.
Peter ist ein cleveres Kerlchen, manchmal ein wenig naiv, für sein Alter dennoch sehr erwachsen. Er ist fleißig und ein guter Mensch, der seiner Familie helfen will. An mancher Stelle vielleicht ein wenig farblos, trotzdem sympathisch. Ich fand es spannend, ihn zu begleiten.

Morris Bellamy muss seine lebenslange Haftstrafe im Gefängnis absitzen. Man erfährt ein wenig von seinem Alltag dort und seinen Gedanken. John Rothstein und die Notizbücher lassen ihn nicht los. Er ist ein wenig wie Gollum im Herr der Ringe. So kam es mir jedenfalls manchmal vor. Und man versucht zu verstehen, wie jemand so werden kann und wie Werke eines Autors so eine Macht auf einen haben können. Bellamy kommt dann vorzeitig aus dem Gefängnis frei und muss sich in einer ihm fremden Welt zurechtfinden. Doch vieles zieht an ihm vorbei, denn er verfolgt nur ein Ziel. Seinen Schatz. Bellamy ist unheimlich und skrupellos. Ein guter Täter.

Erst recht spät taucht Bill Hodges Detective a.D. auf. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass noch ein Ermittler zum Geschehen hinzustoßen könnte. ;-) Hier zeigt sich wieder dieses ganz eigene Tempo von Finderlohn. Durch Hodges wird der Bezug zum Mr.Mercedes-Fall auch größer, was ich sehr spannend fand, obwohl ich Mr.Mercedes noch nicht gelesen habe.

Sprachlich hat mir der Roman sehr gefallen. Einmal angefangen hätte ich immer weiterlesen können, auch wenn nicht ein Knaller dem anderen folgt. Trotzdem wird es nie langweilig. Es ist einfach spannend eine Handlung über so viele Jahre, sogar Jahrzehnte zu verfolgen. Die vielen Nebenhandlungen machen das ganze einfach rund.

Wirklich ein sehr spannendes und fesselndes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der Stephen King, Spannung und interessante Charaktere mag!

Finderlohn
Stephen King
Roman
Heyne Verlag
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-453-27009-1
€ 22,99 [D], € 23,70 [A], CHF 30,90

Mehr Infos zum Buch gibt's hier!

Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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