Seit gestern habe ich "Freundschaftsdienste" von Jan Schröter durch und ich muss sagen, sehr lesenswert! Ich habe das Buch schon seit 2010 im Bücherregal stehen, bin aber nie dazu gekommen, es zu lesen. Warum auch immer! Aber eines steht fest, es stand zu Unrecht so lange bei mir herum. ;-)
Seine Ehe ist gescheitert, eine Wohnung kann er sich nicht leisten und muss daher in seinem Antiquariat hausen, das Verhältnis zu seiner fast volljährigen Tochter ist sehr schwierig und dann kommen auch noch zwei Tote ins Spiel. Man kann sagen, dass Tom Hansen aus Hamburg nicht unbedingt der König der Glückspilze ist. Aber er weiß, wie man aus der schlimmsten Situation das Beste macht. Als aus der Wohnung über seinem Geschäft eine Frau stürzt und direkt auf dem Postkartenständer landet, nicht ohne dabei von Selbigem durchbohrt und getötet zu werden, nutzt er diesen spektakulären Todesfall, um seine Verkaufszahlen zu steigern. Nur warum sterben erst Mann und dann Frau aus der Wohnung über ihm? Unfreiwillig wird Tom Hansen immer mehr in die ganze Sache hineingezogen und gerät selbst zunehmend in Gefahr.
Eines vorweg, mir hat das Buch sehr gut gefallen und wenn man einmal angefangen hat, flutscht man nur so durch. Ich fand gerade das letzte Drittel sehr spannend. Vielleicht ist das Ende nicht unbedingt überraschend, ich fand es trotzdem gut gemacht.
Zur Person Tom Hansen kann ich nur sagen, jeder findet sich zumindest ein bisschen in ihm wieder. Man hat schnell das Gefühl, ihn zu kennen und ich dachte nur, armer Typ, der bekommt es aber auch von allen Seiten ab! Nicht nur der Ärger mit seiner Frau und der rebellischen Tochter, es gesellen sich Geldsorgen, Existenzängste und eine nervige Vermieterin dazu und dann fangen seine beiden besten Freunde auch noch an zu nerven. Die Todesfälle natürlich nicht zu vergessen. Wie viel kann ein Mensch ertragen, wie viel Pech kann man haben, ist das Schicksal oder sind das einfach nur blöde Zufälle, warum kommt immer alles auf einmal? Fragen, die ich mir auch hin und wieder stelle, die sich wahrscheinlich jeder von uns stellt.
Besonders gut gefallen hat mir der Humor in dem Buch. Manchmal vielleicht ein bisschen schwarz, aber genau mein Geschmack. ;-)
Und die Charaktere machen auch Spaß. Zum Beispiel die nervige und spießige Vermieterin, die ihren leicht dümmlich wirkenden Sohn an der ganz kurzen Leine hält. Nicht zu vergessen Pam, die Schaufensterpuppe und treue Gefährtin von Tom Hansen.
Wie Ihr merkt, gefällt mir das Buch wirklich!
Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Buch von Jan Schröter lesen. "Der Rikschamann" hat mich schon neugierig gemacht.
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