Leider nicht mein Fall.
Worum geht's?
Was soll man machen, wenn fast alle um einen herum ein perfektes Leben zu haben scheinen und man selber bleibt auf der Strecke? Brautmodendesignerin Jenny verlässt Manhattan und kehrt in ihre Heimatstadt zurück. Vielleicht wird ja dort alles besser. Und vielleicht findet Jenny selbst dann auch die Liebe ihres Lebens. Ihre erste Liebe hat sich von ihr scheiden lassen und lebt nun mit einer perfekten Frau und einem perfekten Baby den Traum von einer glücklichen kleinen Familie. Und Jenny darf dieses junge Familienglück die ganze Zeit mit ansehen.
Für ihre Schwester Rachel könnte das Leben aber auch besser laufen. Sie liebt ihre Rolle als Mutter von zuckersüßen Drillingen und als Hausfrau. Ihr Ehemann scheint der ideale Vater zu sein, aber ist er auch der perfekte Ehemann? Oder betrügt dieser Mann seine Frau? Eine Mail mit eindeutigem Foto lässt Rachel einen schlimmen Verdacht schöpfen.
Auf beide Frauen kommt eine turbulente Zeit zu.
Meine Meinung:
Fast perfekt ist gut genug hat mich vom Cover her gleich angesprochen. Immerhin ist das Buch rosa! ;-) Das Herz lässt gleich vermuten, worum es in diesem Roman schwerpunktmäßig gehen könnte und in dieser Hinsicht wurden meine Erwartungen auch nicht enttäuscht.
Allerdings bin ich insgesamt leider überhaupt nicht zufrieden. Ich habe mich mit der Lektüre sehr schwer getan und hätte das Buch unter normalen Umständen schon vor den ersten 100 Seiten abgebrochen.
Das liegt vor allem an den Protagonistinnen Jenny und Rachel, die ich beide unerträglich finde.
Jenny ist der ewige Zaungast bei ihrem Exmann Owen und seiner neuen Frau. Ist das ihr ernst? Das habe ich mich ständig gefragt und von Seite 1 an hätte ich dieser Frau am liebsten eine gescheuert. ;-) Verbal natürlich. Sie wurde von ihrem Mann durch eine neue Frau ersetzt, die im Gegensatz zu ihr auch gleich schwanger wird. Jenny hat lange Zeit und unter Inkaufnahme schwerer Hormonbehandlungen versucht, ein Kind zu bekommen, ohne Erfolg. Das quält sie immer noch.
Ihr Ex und seine neue Frau wohnen in der Wohnung, in der er auch mit Jenny einst lebte. Und dann kommt noch hinzu, dass sie alle drei so gute Freunde sind. Auf der einen Seite quält es Jenny, auf der anderen Seite findet sie beide aber so unglaublich nett. Und genau das fand ich so unglaublich "widerlich"! Es ist einfach unerträglich mit anzusehen, wie sie an dem Glück der beiden "teilhaben" darf (was sind die beiden gütig!) und dann, mein absoluter Höhepunkt, auch noch das Kind der beiden auf die Welt bringt. Da war es für mich echt vorbei! Wobei ich bei der Babyparty erst noch dachte, dass es vielleicht langsam ein wenig lustig werden könnte, was vor allem an Jenny's Begleitung gelegen hat.
Eine weitere Lieblingsstelle war die, als Jenny sich fragt, warum ihr Ex Owen nach der Scheidung nun unbedingt mit ihr befreundet bleiben wollte. Da macht sich Jenny doch tatsächlich Gedanken und bemerkt, dass es entweder sehr egoistisch von ihm sein könnte oder einfach nur "nett". Natürlich bevorzugt sie die Rosarote -Brillen - Interpretation und empfindet Owens Verhalten als "nett".
Und dann auch noch diese Tagträume. Wie sie sich beim Anblick eines Mannes gleich Hochzeit und Liebe bis an ihr Lebensende ausmalt, ging mir zu weit und hat mich ebenfalls sehr genervt.
Dann lernt Jenny Leo kennen, der als Hausmeister in ihrem neuen Zuhause arbeitet. Er ist forsch und provoziert sie gern. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen den Beiden was entwickeln könnte. Aber ich will Euch natürlich nicht zu viel verraten. ;-) Aber auch mit ihm konnte ich nicht richtig warm werden.
Bei Rachel ist das ähnlich. Sie hat den Verdacht, dass ihr Mann sie betrügt, aber die Angst, verlassen zu werden scheint größer zu sein als das Bedürfnis, die Wahrheit herauszufinden. Rachel will die Realität nicht wahrhaben. Und das nervt genauso.
Wie Ihr also unschwer erkennen könnt, haben mir die Charaktere, vor allem Jenny und Rachel, ordentlich zugesetzt. ;-)
Ein bisschen mehr Handlung hatte ich auch erwartet. Irgendwie scheint das Ganze überhaupt nicht in die Gänge zu kommen. Schade!
Sprachlich ist der Roman gut und vom Schreibstil her hätte ich auch wirklich nichts zu meckern gehabt.
Sehr schade, aber Fast perfekt ist gut genug, war leider überhaupt nicht mein Fall.
Fast perfekt ist gut genug
Kristan Higgins
Roman
Verlag Mira Taschenbuch
Taschenbuch, Seiten 304
ISBN: 978-3-95649-287-7
€ 9,99 [D], € 10,30 [A]
Mehr Infos zum Buch gibt's HIER! Dort könnt Ihr auch gleich bestellen.
Viele Grüße vom Cocolinchen!
Dieses Exemplar wurde mir von Blogg Dein Buch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Hi,
AntwortenLöschengut zu wissen, mich hat der Titel auch angesprochen! Find ich gut, auch mal ein "haut mich nicht so vom Hocker" zu lesen :-)
VG, Steffi