Montag, 28. März 2016

Die Herren der grünen Insel von Kiera Brennan


Bildquelle: Bloggerportal


Worum geht's?
Das Irland des 12. Jahrhunderts ist in viele kleine Reiche zersplittert. Unter der Herrschaft eines Hochkönigs existieren mehrere kleine Königreiche, deren Könige sich gegenseitig bekriegen. So auch die Herrscher Diarmait von Leinster und Tigernán von Breifne. Als Diarmait verliert, verhilft ein Waffenhändler dem König und seiner Tochter Aiofe zur Flucht nach Aquitanian, wo die beiden am Hofe von Königin Eleonore ein luxuriöses Leben führen können. Doch Aiofe bekommt auch einen Einblick in die Welt der Intrigen und lernt einiges.
Währenddessen versucht der gefürchtete Krieger Ascall von Toora, ein Verbündeter König Tigernáns, Rache zu nehmen. Doch das verläuft nicht, wie erhofft.
Eines haben die Herrscher der vielen Königreiche aber gemeinsam. Nämlich den einen Feind, der die Insel an sich reißen will. Henry Plantagenet droht einzufallen. Aber was werden die Könige dagegen ausrichten können? Schaffen sie es, alte Fehden zu vergessen und sich gegen den gemeinsamen Feind zu verbünden?


Meine Meinung:
Dieses Buch ist wirklich umfangreich und trotzdem bleibt es spannend. Was nicht selbstverständlich ist bei einem Umfang von 946 Seiten.

Der Anhang ist da aber hilfreich. Falls man selbst mal den Überblick verliert, zieht man einfach das Personenverzeichnis oder die Zeittafel zu Rat.

Der Roman nimmt einen mit auf eine Zeitreise ins mittelalterliche Irland. Ein gewisses Interesse an historischen Romanen sollte also schon vorhanden sein, wenn man sich für Die Herren der grünen Insel entscheidet. ;-)
Man begleitet verschiedene Charaktere und erfährt Kapitel für Kapitel im Wechsel mehr über die jeweilige Person. Das erste ist zum Beispiel Ascall gewidmet.

Ascall von Toora ist Großkönig von Toora und auf Rache aus. Schon als 6-Jähriger begeht er seinen ersten Mord und zwar an keinem geringeren als seinem Vater. Sein Leben ist wie das aller zu der Zeit geprägt von den blutigen Machtkämpfen der Herrscher.
Auf seinem persönlichen Rachefeldzug entführt er eine junge Frau, doch sein Plan geht leider nicht auf. Als Tigernán davon erfährt, zwingt er ihn zur Heirat mit ihr.
Obwohl Ascall oft grausam ist, hat er etwas sympathisches an sich. Unter der harten Schale steckt ein weicher Kern, den er aber so gut wie nie zeigt. Gegenüber seinen Untertanen ist der gefürchtete Kriegsherr trotz allem gerecht.
Für seinen jüngeren Bruder ist er oft der Beschützer, doch keiner ahnt, was dieser für ein dunkles Geheimnis hütet.

Besonders unsympathisch war mir der Waffenhändler Pól. Eine sehr gerissene und skrupellose Person, die die ganze Zeit intrigiert und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, keinen Frieden aufkommen zu lassen. Denn was könnte für einen Waffenhändler schlimmer sein? Er spielt Menschen gegeneinander aus und zieht gerne die Fäden im Hintergrund. Pól ist clever und weiß es, wie er andere manipulieren kann. Er scheint anderen Ideen mit Worten einzupflanzen. Eine hinterhältige Person, die irgendwie überall ihre Finger im Spiel zu haben scheint.
Die Beziehung zu seiner Tochter ist eher schwierig und gefährlich. In ihr sieht er mehr seine über alles geliebte verstorbene Frau als eine Tochter. Bevor die Lage eskaliert, schickt er sie in ein Kloster, wo sich dann die Wege von ihr und Ascall kreuzen.

Ich fand es sehr spannend zu beobachten, wie sich die einzelnen Lebensläufe der handelnden Charaktere kreuzen und was dadurch alles so ins Rollen gebracht wird.

Interessant wird es auch um Aoife, Tochter des irischen Königs Diarmait. Nach dem verlorenen Krieg müssen sie und ihr Vater an den Hof von Eleonore nach Aquitanien fliehen. Sie ist zuerst eine unscheinbare und liebe Person, die mit ihrem Haustier einem Hermelin spricht und niemandem etwas Böses will. Doch dann kommt die Veränderung und ich hätte nicht gedacht, dass so viel in ihr steckt. Sie lernt am Hofe zu intrigieren und scheint bald eine Meisterin zu werden. Die Skrupellosigkeit, die Aoife im Laufe des Geschehens noch zeigt, hätte ich ihr zu Anfang nicht zugetraut. Eine sehr spannende und beängstigende Entwicklung. Aoife macht für ihren eigenen Vorteil alles, spielt Menschen gegeneinander aus und auch die Liebe setzt ihr keine Grenzen. Doch wird sie ihr Ziel erreichen und Königin werden?

Das sind nur drei Charaktere aus diesem Roman, die mich sehr beschäftigt haben und für ordentlich Stimmung sorgen. Aber es gibt noch einige andere Personen, die das Geschehen beeinflussen. Genau das macht das Buch auf der einen Seite wahnsinnig komplex, ist aber auch unglaublich spannend und vielseitig. Diese Charaktere reißen mit und prägen das Geschehen. Man begleitet sie über lange Zeit und macht gewisse Entwicklungen mit ihnen durch. Man bemerkt Veränderungen und ist manchmal sogar überrascht oder schockiert darüber, was aus dem einen oder anderen geworden ist. Anfangs hatte ich manchmal Angst, den Überblick zu verlieren, doch wenn man einmal drin ist, ist man drin. Und für den Notfall gibt es ja noch den Anhang. ;-)

Einige Stellen in diesem Roman sind nichts für schwache Nerven und Mägen, denn die blutige und grausame Zeit wird zum Teil sehr anschaulich beschrieben. Das könnte dem ein oder anderen zu hart sein, andererseits macht es das Geschehene aber auch sehr authentisch. Alles wird sehr gut und mit Liebe zum Detail dargestellt, auch die Lebensverhältnisse zu jener Zeit, das Leben der Reichen und das der Armen, die Kriege und vieles mehr.

Na, neugierig geworden? ;-)

Die Herren der Grünen Insel
Kiera Brennan
Roman´
Blanvalet Verlag
Hardcover
ISBN: 978-3-7645-0559-2
€ 19,99 [D], € 20,60 [A], CHF 26, 90

Jede Menge Infos zum Buch gibt's HIER!

Viele Grüße vom Cocolinchen!

Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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