Dienstag, 24. Januar 2017

Schattenkiller von Mirko Zilahy

Starke Nerven erforderlich!



Worum geht's?
Der düstere Herbst hat Rom fest in seiner Hand und seit Wochen schüttet es wie aus Eimern. Eine trostlose Kulisse, die sich schnell aufs Gemüt legt. Für Profiler Enrico Mancini stehen allerdings turbulente Zeiten bevor. Der Fund von drei entstellten Leichen gibt dem Experten für Serienmorde Rätsel auf. Zunächst schein es keinerlei Verbindung zwischen den Fällen zu geben, doch dann meldet sich der Schatten. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Absender rätselhafter Botschaften. Schon bald erscheinen die Fälle unter einem ganz anderen Licht. Der Schatten scheint einen Racheplan zu verfolgen und dieser ist offensichtlich noch nicht vollendet. Doch was steckt dahinter? Bald gerät auch Profiler Mancini in Gefahr.


Meine Meinung:

Ein sehr spannendes und fesselndes Thriller-Debüt! Soviel sei schon mal vorweg gesagt.
Auch wenn manche Passage mir wirklich starke Nerven abgefordert hat, kann ich Euch Schattenkiller nur empfehlen. Ich konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen.

Das liegt unter anderem auch an dem Ermittlerteam, das sich aus wirklich interessanten und sympathischen Typen zusammensetzt.
Allen voran Profiler Mancini. der gutaussehende Enrico Mancini ist seit dem Krebstod seiner geliebten Frau nicht mehr derselbe. Er fällt in ein tiefes Loch und das einzige, was ihn wieder zurückbringt, ist die Suche nach einem verschwundenen Chirurgen. Nach genau jenem Chirurgen, der seine Frau behandelt hat. Doch dann werden die drei Toten gefunden und Mancinis Wissen als Experte für Serienmorde ist gefragt. Auch ihm gibt das Ganze ein Rätsel auf. Sein anderer Fall muss vorerst auf Eis gelegt werden. Für den Profiler steht aber eines fest, er selbst will den Chirurgen, den Mann finden, der ihm und seiner Frau in der Zeit der Krankheit beigestanden hat.
Mancini ist eine spannende Person. Der Tod seiner Frau hat ihn verändert. Ich wollte immer mehr von ihm erfahren.
Die Personen in diesem Thriller sind sehr detailliert gezeichnet, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Der Profiler weist zum Beispiel einige Besonderheiten auf. Er trägt unter anderem immer ein Paar Lederhandschuhe, um direkten Berührungen mit anderen Menschen ausweichen zu können.

Aber auch Team-Mitglied Walter Comello gibt dem Ganzen das gewisse Extra. Er ist allein äußerlich schon eine Erscheinung. Der goldblonde Riese ist Fahrer, Computerfreak, Vertrauensmann und wenn es verlangt wird auch Schläger in einer Person. Die idealen Voraussetzungen also. Schon als "kleiner" Streifenbeamter hat er seinen jetzigen Chef Mancini bewundert, nun folgt er ihm bedingungslos. Auch ihn bringen die Ermittlungen in Gefahr, aber hier will ich nicht zu viel verraten. Comello zählt mit seinen 30 Jahren noch nicht zu den alten Hasen, ist also auch noch nicht so abgestumpft wie andere Kollegen.

Mir hat das Ermittlerteam sehr gefallen. Die verschiedenen starken Charaktere ergänzen sich einfach perfekt.

Der Täter nennt sich Schatten und ist auch einer. Er ist nicht greifbar, aber doch immer irgendwie anwesend. Seine Taten kündigt er per E-Mail an. In seinen mysteriösen Mails schreibt er von Gerechtigkeit und dem Tode Gottes. Seine Worte sind für die Ermittler lange Zeit aber ein Rätsel. Keiner erkennt, was genau der Schatten verfolgt und warum er seine Opfer auswählt und auf die jeweilige Art und Weise tötet. Genau das macht dieses Phantom so unheimlich. Er scheint nicht zu Existieren, denn an den Tatorten hinterlässt er keinerlei Spuren. Wie ist das möglich?

Der Fall an sich hat es ganz schön in sich und die Leichenfunde sind nichts für schwache Nerven und Mägen.
Zum Beispiel Opfer Nummer eins. Die erste Leiche ist eine Frau. Ebenso wie die zwei weiteren Leichen wird auch sie verstümmelt aufgefunden. Ihre Organe sind alle entnommen und wieder eingesetzt worden, einzig ihr Herz wird durch ein Schweineherz ersetzt. Aber warum? Was will der Mörder damit zum Ausdruck bringen?
Der Autor versteht es mit Sprache umzugehen und auch die Beschreibungen der Opfer und der Taten sind sehr anschaulich. Mir an mancher Stelle vielleicht sogar ein wenig zu anschaulich. Also solltet Ihr was das angeht empfindlich sein, dann ist Schattenkiller vielleicht eher nichts für Euch.

Doch es gibt auch ruhigere Passagen, in denen man zum Beispiel einiges über Mancini erfährt.
Die Stimmungen sind wirklich fassbar. Auch hier beschreibt Zilahy sehr anschaulich. Die Herbstzeit in Rom hat etwas Düsteres und Bedrückendes und genau das spürt man auch. Die Kälte und Nässe zieht einem förmlich in die Knochen. So wirkt alles noch grausiger.

Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der mich  nicht mehr losgelassen hat.


Schattenkiller
Mirko Zilahy
Thriller
Lübbe Verlag
Paperback, Seiten 430
ISBN: 978-3-404-17420-1
€ 15,00 [D]


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Viele Grüße vom Cocolinchen!!!

2 Kommentare:

  1. Habe den Thriller auch erst demletzt gelesen und bin ganz deiner Meinung, das er sehr gelungen ist. Aber manchmal fand ich Mancini als Kommissar doch recht klischeehaft und dank meinem Untalent für andere Sprachen (ich nenne das jetzt so) haben die Italienischen Begriffe, die ich schier nicht ausprechen konnte, meinen Lesefluss etwas gebremst :D (Was aber keine Kritik an dem Buch sein soll)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Lydia :)

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    1. Das mit dem Lesefluss kenne ich. Italienisch kann ich, daher war das hier nicht das Problem ;-), aber bei anderen Sprachen hatte ich das auch schon. Nervt mich auch immer ein wenig. ;-)

      GLG vom Cocolinchen!

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